Ein weiteres MX-Fest der Sinne in Fürstlich Drehna
Jens Gettemann, Miro Sihvonen und Max Palsson heißen die Sieger des Saisonauftaktes 2017 des ADAC MX Masters in Fürstlich Drehna. Bei bestem Rennwetter gab es in der hartumkämpften und international anerkannten Top-Rennserie in den drei Klassen ADAC MX Masters, ADAC MX Youngster Cup und ADAC MX Junior Cup ausschließlich Siege ausländischer Fahrer. Rund 11.500 Zuschauer füllten das Areal „Rund um den Mühlberg“, womit man gegenüber dem Vorjahr, ein Plus von rund 1.000 Motocross-Fans verzeichnete.
„Damit sind wir super zufrieden, denn solch eine Veranstaltung zu stemmen ist personell und finanziell stets eine Gratwanderung“, zeigte sich der Clubchef des veranstaltenden MSC Fürstlich Drehna, Christian Lehmann, am Ende eines rundum gelungenen Events zufrieden. Und weiter: „Ich möchte mich im Namen des Vereins bei allen Helfern, den Behörden, den Partnern und Sponsoren sowie bei allen, die ebenfalls zum Gelingen beigetragen haben, recht herzlich bedanken. Ich glaube, wir haben wieder eine gute Veranstaltung abgeliefert und das in uns gesetzte Vertrauen, auch in diesem Jahr den Saisonauftakt des ADAC MX Masters ausrichten zu dürfen, gerechtfertigt.“
In der Top-Klasse MX Masters ging es überaus turbulent zu. Im ersten Lauf kam es gleich in der Startkurve zu einem Crash, den der Däne Nikolaj Larsen ausgelöst hatte. „Ganz klar mein Fehler“, gab der KTM-Pilot später unumwunden zu. Neben ihm forderte dieser letztlich harmlose Unfall zwei weitere prominente Leidtragende – den Lokalmatador Christian Brockel und den Gaststarter aus der MX2-WM, den Spanier Jorge Prado Garcia. Die drei Involvierten verbesserten sich zwar im weiteren Verlauf auf die Plätze sieben (Prado), acht (Brockel) und zwölf (Larsen), doch beim Kampf um den Tagessieg der beiden zusammen gewerteten Rennen waren sie damit praktisch außen vor. Der Belgier Jens Gettemann gewann den Lauf vor den beiden Deutschen Dennis Ullrich und Henry Jacobi.
Im zweiten Heat revanchierte sich Nikolaj Larsen mit dem Laufsieg und schaffte damit als Dritter noch den Sprung aufs Podest der Tagessiegerehrung. Dennis Ullrich kam zwar erneut als Zweiter ins Ziel, doch das reichte letztlich auch in der Tageswertung „nur“ zu Rang zwei. „Vielleicht hätte ich noch einmal angreifen können, doch die Strecke war ziemlich ausgefahren. Ich wollte kein unnötiges Risiko eingehen und lieber so viele Punkte wie möglich mitnehmen. Die Saison ist noch lang und meine Strecken kommen erst noch“, kommentierte der trotz seiner erst 23 Jahre schon dreifache und zugleich amtierende Champion des ADAC MX Masters seinen Renntag.
Mit Platz drei im zweiten Lauf sicherte sich die kurzfristige Neuverpflichtung im Monster Energy Kawasaki Elf Team Pfeil, Jens Gettemann, schließlich den Tagessieg. „Ich wollte eigentlich auch den zweiten Lauf gewinnen, doch mein Start war nicht so gut wie im ersten. Das Team hat mir dann irgendwann angezeigt, dass Platz drei zum Tagessieg reicht, da habe ich mich darauf konzentriert, den dritten Platz nach Hause zu bringen. Ich denke, das ist ein guter Einstand für mich im Team“, gab der ebenfalls 23-Jährige nach seinem Triumph zu Protokoll.
Standen in der Top-Klasse letztendlich Fahrer auf dem Podest, mit denen man nach dem Trainingssamstag durchaus rechnen durfte, war die Sache in den beiden Nachwuchsklassen sogar eindeutig. Mit dem Finnen Miro Sihvonen und dem Schweden Max Palsson gewannen sowohl im ADAC MX Youngster Cup wie auch im ADAC MX Junior Cup die jeweiligen Polesetter. Während Miro Sihvonen sogar in beiden Wertungsläufen fast nach Belieben dominierte, gewann Max Palsson den ersten Lauf souverän und musste sich im zweiten Heat nur Jett Lawrence beugen. Der junge Australier, oder genauer gesagt dessen Vater, war mit dem Zeitplan nicht so richtig eins, weshalb der Filius den ersten Lauf schlicht verpasste. „Mein Fehler, dafür hat der Junior demnächst, wenn er mal etwas falsch macht, einen gut“, meinte der Verursacher lakonisch. Bei den Youngstern komplettierten der Franzose Zachary Pichon, der Sohn des zweifachen MX-Weltmeisters Mickael Pichon, und Nichlas Bjerregaard aus Dänemark das Podest. Bei den Jüngsten flankierten Adam Zsolt Kovacs aus Ungarn und mit Magnus Smith wiederum ein Däne den Tagessieger.
Die Farben des ADAC Berlin-Brandenburg vertrat im Youngster-Cup Eric Schwella aus Felixsee. Im ersten Lauf musste er sich unter den 40 Startern mit Platz 28 begnügen, doch im zweiten reichte es mit Rang 20 sogar zu einem Meisterschaftszähler.
Im Junior-Cup hatten sich zwei Kader-Fahrer des ADAC Berlin-Brandenburg für die Rennen qualifiziert. Peter König aus Eberswalde fuhr zweimal auf Platz 19 und somit in beiden Heats in die Punkte, was Eric Rakow bei seinem ersten Masters-Auftritt noch nicht gelang. Der 11-Jährige ist zwar in Neubrandenburg, also in Mecklenburg-Vorpommern, zu Hause, doch als Clubmitglied im MC Uckermark Prenzlau befindet er sich dennoch ebenfalls unter den Fittichen des ADAC Berlin-Brandenburg.