(Trainings-)Tag der Überraschungen in Fürstlich Drehna
Bei kühlen Temperaturen, aber ansonsten stabilem Wetter, nahmen 225 Piloten aus 23 Nationen am heutigen Samstag das Training zum diesjährigen Saisonauftakt des ADAC MX Masters in Fürstlich Drehna auf. Das geschäftige Treiben auf und neben der Strecke endete mit gleich mehreren Überraschungen. In der der deutschen Top-Motocross-Serie ihren Namen gebenden Premium-Klasse ADAC MX Masters fuhr einer auf die Pole Position, der ein Jahr aus freien Stücken pausierte – der Däne Stefan Kjer Olsen. Das Gleiche gelang in der unmittelbaren Nachwuchskategorie, dem ADAC MX Youngster Cup, mit Glen Meier ebenfalls einem Dänen, was auf die zu diesem Zeitpunkt weniger malträtierte Strecke „Rund um den Mühlberg“ zurückzuführen war.
In der Qualifying-Gruppe B drehte der WM-Pilot Tanel Leok aus Estland die schnellste Runde, die nur geringfügig langsamer war, als zuvor jene von Stefan Kjer Olsen. Demzufolge wird Tanel Leok am Sonntag als Zweiter seinen Startplatz wählen dürfen.
„Damit habe ich selbst nicht gerechnet“, gestand der 26-jährige ältere Bruder des aktuellen Spitzenreiters der MX2-Weltmeisterschaft, Thomas Kjer Olsen, anschließend und führte des Weiteren aus: „Ich habe im vorigen Jahr wegen Motivationsproblemen pausiert und stattdessen als Riding Coach gearbeitet. Das hat mir viel Spaß gemacht, aber irgendwie hat mir das Selbstfahren gefehlt. Im Winter habe ich mir überlegt, nur so zum Spaß mal wieder ein paar Rennen zu fahren, und nun bin ich hier. Vielleicht hat mir die Lockerheit heute etwas geholfen.“
Dabei ist Stefan Kjer Olsen hierzulande kein unbeschriebenes Blatt. 2011 gewann er den ADAC MX Youngster Cup, ist also mit den Strecken in Deutschland bestens vertraut. Im darauffolgenden Jahr wurde er Vize-Europameister in der Klasse EMX250, doch irgendwie stagnierte zuletzt seine erträumte weitere Entwicklung. „Jetzt bin ich wieder voll motiviert und habe mich gut vorbereitet. Dennoch bin ich noch skeptisch, was am Renntag passiert. Im Moment möchte ich erst einmal nur einen Top-10-Platz als Ziel ausgeben. Aber wer weiß, mit dem besten Startplatz hatte ich ja auch nicht gerechnet …“
Platz drei ging an den vom Enduro-Sport zurück konvertierten Österreicher Pascal Rauchenecker. Hinter dem Belgier Jeremy Delince, dem Tschechen Vaclav Kovar und Lukas Neurauter, ebenfalls aus der Alpenrepublik, wurde Tom Koch aus dem thüringischen Wormstedt als Siebenter bester Deutscher.
Kleine Klasse, schnellste Runde
Mit der schnellsten Qualifying-Runde des Tages sicherte sich im ADAC Youngster Cup der maximal 21-Jährigen, der mit 75 Fahrern vollsten Rennklasse des Wochenendes, Glen Meier die Pole Position. Im folgten der Österreicher René Hofer und Meiers dänischer Landsmann Bastian Bogh Damm. Nico Koch aus Braunschweig war hier als Viertplatzierter bester Deutscher.
Der Clubfahrer des gastgebenden MSC Fürstlich Drehna, der 15-jährige Maximilian Spies aus Ortrand, geht morgen als guter 13. ans Startgatter.
Im ADAC MX Junior Cup 125 war Simon Längenfelder aus dem oberfränkischen Regnitzlosau der Trainingsschnellste. Der Schweizer Mike Gwerder und Rasmus Pedersen, ein weiterer Däne, belegten die Plätze zwei und drei.
Da das motorsportliche Unterhaltungsprogramm mit vier Klassen wieder prall gefüllt ist, fand das erste Rennen von ebenfalls deren zwei pro Klasse, jenes des ADAC MX Junior Cup 85, bereits am Samstag statt. Hierbei feierte der Lette Edvards Bidzans einen überlegenen Start-Ziel-Sieg vor Lucas Bruhn und Andreas Krogh Jensen, beide, wie sollte es anders sein, ebenfalls aus Dänemark.
Richard Stephan aus Großräschen, der wie Maximilian Spieß dem MSC Fürstlich Drehna angehört, durfte sich bei seinem Heimrennen über den hervorragenden elften Platz freuen. Der Renn-Sonntag beginnt 9:00 Uhr mit den Warm-ups aller Klassen, und eineinhalb Stunden später fällt das erste Startgatter für den ADAC MX Junior Cup 125. Nach der Mittagspause, während der die Top-Fahrer zur Autogrammstunde bitten, geht es ab 12:45 Uhr mit der Rennaction weiter. Das letzte Rennen des Tages ist der ADAC MX Masters vorbehalten, an welches sich ab 17:10 Uhr die Gesamtsiegerehrung anschließt.