Fürs Drehnaer Motocross-Fest ist alles angerichtet
Die Zeit des Wartens neigt sich dem Ende. Ab diesem Samstag dröhnen beim beliebten Motocross in Fürstlich Drehna endlich wieder die Motoren. Wie vor der Pause im ersten Corona-Jahr 2020 gastiert das ADAC MX Masters wieder auf der geschichtsträchtigen Rennstrecke „Rund um den Mühlberg“ im Süden Brandenburgs. Beim vierten von fünf Saisonrennen zum ADAC MX Masters gehen in den vier Klassen der deutschen Top-Motocross-Serie knapp 250 Teilnehmer aus 21 Nationen an den Start. Nach ihrem Eintreffen inspizierten die Akteure, heiß wie „Frittenfett“, nach und nach die Strecke, um beim Kompaktprogramm mit jeweils drei Wertungsläufen keine Zeit zu verlieren.
In der Top-Klasse ADAC MX Masters reiste der Ex-Weltmeister Jordi Tixier aus Frankreich als Tabellenleader an. Er sagte zu seinen Vorstellungen vom bevorstehenden Wochenende: „Ja, ich bin der Championship-Leader, aber das Hauptziel ist, es auch nach dem letzten Rennen noch zu sein. Deshalb werde ich hier nicht mit der Brechstange fahren. Es sind eine Menge gute Fahrer hier, da wird es einem ohnehin nicht leicht gemacht. Ich hatte dieses Jahr einige sehr gute Rennen, aber auch so manches Pech. Nach Fürstlich Drehna kam ich, glaube ich, vor zehn Jahren zum letzten Mal. Deshalb kenne ich die Strecke nicht wirklich und muss mich morgen früh erst einmal auf ihr zurechtfinden. Es ist eine Tiefsandstrecke, das sind Konditionen die ich mag.“
In der Top-Klasse ADAC MX Masters reiste der Youngster-Cup-Sieger des Jahres 2017, der Thüringer Tom Koch, als aktueller Tabellendritter an und freut sich bereits diebisch auf den Sandkasten von Fürstlich Drehna. „Ich bin schon ganz heiß auf das Wochenende. Zuschauer sind erlaubt und das Wetter soll auch super werden. Das wird ganz sicher cool“, sagte der 23-Jährige kurz nach seiner Anreise am Freitagnachmittag. Und weiter: „Ich habe mich allgemein, aber auch auf Sand in diesem Jahr deutlich gesteigert und hoffe, dass ich auch in Fürstlich Drehna um die vorderen Plätze mitfahren kann. Für die Meisterschaft habe ich kein konkretes Ziel, sondern schaue von Rennen zu Rennen auf die Einzelergebnisse. Natürlich wäre es toll, auch im Masters mal den Titel zu gewinnen – da würde ich nicht nein sagen.“
Bis zu seinem Trainingssturz war der dreifache ADAC-MX-Masters-Champion und zudem zweifache Deutsche Meister, der Weilheimer Max Nagl, auf dem besten Weg, seiner Sammlung einen weiteren Titel hinzuzufügen. Nach seinem dadurch bedingten Totalausfall zuletzt in Dreetz ist dies logischerweise in weite Ferne gerückt. Trotz bei Weitem nicht ausgeheilter Verletzung, will er ab Samstag an den Start gehen. Natürlich interessiert vor allem derzeit sein Gesundheitszustand. Dazu sagte er: „Es geht mir soweit okay. Der Trainingssturz ist jetzt genau drei Wochen her. Der war eigentlich gar nicht so schlimm, aber ich bin auf eine Betonplatte gefallen, was einfach Pech war. Ich habe mir dabei drei Rippen gebrochen und die Lunge gequetscht. Dadurch habe ich natürlich jetzt drei Wochen gar nichts gemacht. Am Mittwoch war ich für ein paar Runden in Lommel, um zu sehen, ob es überhaupt geht. Aber es ist schwer. Mehr als 15 Minuten fahren war nicht drin. Von daher kann ich noch gar nicht sagen, ob es mit drei Rennen á 30 Minuten funktioniert. Aber ich hoffe es. Der Titel ist wahrscheinlich ohnehin nicht mehr drin.“
In der direkten Nachwuchsklasse ADAC MX Youngster Cup ruhen die lokalpatriotischen Hoffnungen auf Maximilian Spies. Nicht grundlos, denn der 17-jährige Ortrander kommt als Gesamtführender zu seinem Heimrennen. „Aufgeregt bin ich nicht wirklich. Klar, es ist mein Heimrennen und somit für mich das tollste des Jahres. Ich bin einfach selbstsicher, denn beim letzten Rennen hier 2019 stand ich bei meinem ersten Youngster-Cup-Rennen mit der 250er-Zweitakt auf dem Podium. Von daher bin ich guter Dinge. Die Strecke liegt mir und die Zuschauer sind einfach Bombe. Wenn ich die Brille aufsetze, schaue ich nur noch nach vorn“, erklärte der Fahrer vom MSC Fürstlich Drehna, der seinem Verein auch bei der Vorbereitung des Rennens half. „Wir hatten zuletzt drei Wochen Pause, die erste Woche habe ich mich komplett runtergefahren, doch vor zwei Wochen habe ich mit dem Training wieder angefangen. Dazwischen war aber noch Zeit, sodass ich an der Strecke Rasen gemäht habe und sonst die Anlage mit auf Vordermann gebracht habe. Auch beim Streckenbau habe ich mich mit meinen Ideen eingebracht, sodass es für alle Fahrer passen sollte“, gab er zu seiner ehrenamtlichen Tätigkeit Auskunft.
Die Vorbereitungen liefen auch am heutigen Freitag noch auf Hochtouren und sind Corona-bedingt sogar noch erschwert. „Wir arbeiten alle im Drehzahlbegrenzer, denn es gab noch einige zusätzliche Aufgaben zu bewältigen, die es in der Vergangenheit noch gar nicht gab. Aber wir sind ein eingespieltes Team. Bis spätestens morgen Früh wird alles fertig sein, sodass wir gemeinsam mit hoffentlich vielen Fans ein tolles Motocross-Wochenende feiern können“, frohlockte der Vereinsvorsitzende Marcel Rentsch.
Am 4. und 5. September gilt die 3-G-Regel. Für Nichtgeimpfte und Nichtgenesene steht in unmittelbarer Nähe der Rennstrecke ein Bürger-Testzentrum zur Verfügung. Dieses befindet sich auf dem Parkplatz der östlichen Umgehungsstraße von Fürstlich Drehna auf dem Parkplatz gegenüber der Tischlerei Leschke und hat am Samstag zwischen 8:00 und 14:00 Uhr sowie am Sonntag von 9:00 bis 15:00 Uhr geöffnet. Die Tests sind nach derzeitigem Stand kostenfrei. Natürlich wird empfohlen, um lange Wartezeiten zu vermeiden, sich einen offiziellen Test (Antigen-Test nicht älter als 24 Stunden oder PCR-Test nicht älter als 48 Stunden) im Vorfeld zu besorgen. Für die Erfassung der Adressdaten, empfiehlt der Verein die Verwendung der Luca-App.
Der Aufwand lohnt sich, denn in diesem Jahr tragen alle Klassen, bis auf die 85er, drei Rennen aus. Nach den Trainings am Samstag ab 8:00 Uhr werden am Nachmittag ab 14:00 Uhr bereits die ersten Wertungsläufe gestartet. Am Sonntag geht es 8:30 Uhr mit den Warm ups los, an die sich ab 10:30 Uhr die weiteren Rennen anschließen. Der Eintritt kostet für Erwachsene Samstag wie Sonntag je 20 Euro bzw. beide Tage zusammen 30 Euro. Jugendliche zwischen sieben und 15 Jahren zahlen 10 Euro pro Tag oder 15 Euro fürs Wochenende. Für Kinder bis sechs Jahre ist der Eintritt in Begleitung eines Elternteils frei. Zudem werden günstige Familientickets angeboten.