Lasst die Spiele beginnen
Das Fahrerlager ist eingeräumt und die Strecke „Rund um den Mühlberg“ hergerichtet. Demzufolge kann es am Samstag, dem 8. April, mit den Trainings und Quali-Rennen für den Saisonauftakt des ADAC MX Masters, wie seit 2005 immer in Fürstlich Drehna, losgehen. Bevor der Sound der Motoren erklingt, lud der gastgebende MSC Fürstlich Drehna zu einer weiteren Pressekonferenz.
Auf dieser stimmte der Clubchef Christian Lehmann die Anwesenden mit folgenden Worten ein: „Die Hauptarbeiten sind abgeschlossen, so dass ich mich schon jetzt bei allen unseren Helfern für ihre Arbeit bedanken möchte. Wir sind ja seit 2005 Auftaktveranstalter des ADAC MX Masters und ein eingespieltes Team. Allerdings muss man immer darauf achten, dass nicht alles zur Gewohnheit wird und sich dadurch Fehler einschleichen. Wir sind stets bemüht, allen Beteiligten ein gutes Umfeld zu schaffen. Ich denke, dass uns das erneut gelungen ist. Wir haben wieder ein paar kleine Verbesserungen, wie die neu gestaltete Sektion der Helfer-Boxen. Ob diesein der Praxis unsere Erwartungen erfüllt, werden wir ab morgen sehen.“
Seitens des Serienmanagements fügte der Leiter Motorradsport und Motorradkoordination des ADAC Dieter Porsch an: „Auch wir haben ein paar neue Dinge für die Serie im Gepäck. So wollen wir zum Beispiel in der Nachwuchsklasse ADAC MX Youngster Cup die Chancen für die jüngeren Fahrer mit den 125er-Zweitaktmaschinen erhöhen, sich für die Hauptrennen am Sonntag zu qualifizieren. In der Vergangenheit hatten die es immer ziemlich schwer. Ab diesem Jahr werden auf jeden Fall die fünf besten 125er-Piloten am Start sein. Nach Fürstlich Drehna kommen wir mit unserer Serie immer wieder gern zu unserem Saisonauftakt und freuen uns über das stets große Zuschauerinteresse hier.“
Der Vorstand für Sport des ADAC Berlin-Brandenburg Bernd Barig führte zudem aus: „Wir sind stolz, dass wir mit einem unserer Ortsclubs an dieser tollen Serie teilhaben dürfen, die ja eine der führenden nationalen Serien in Europa ist. Vor allem freuen wir uns, dass wir immer die Auftaktveranstaltung hier haben, weil die nach der langen Winterpause immer besonders viel Spannung verspricht. Mit dem Wetter dürften wir in diesem Jahr wieder Glück haben, denn für den Sonntag sind die Prognosen sehr positiv.“
Mit Mike Kühne, dem Geschäftsführer der Kühne Autohäuser GmbH, war auch ein Sponsorenvertreter zugegen, der Folgendes zu berichten wusste: „Wir sind erst im vorigen Jahr als Sponsor dazugekommen. Ich denke, Motorsport und Autohaus, das passt ganz gut zusammen. Außerdem passt es ganz gut zu unserem Image, sich regional bei solch einer Veranstaltung zu engagieren und der Region etwas zurückzugeben. Dazu kommt, dass wir in diesem Jahr ein neues Auto von AK-Fahrzeugbau hier ausstellen können, das sicherlich auch für das eine oder andere Motorsportteam interessant sein kann.“
Seitens der Aktiven erklärte der als Gesamtfünfter 2016 zweitbeste Deutsche Christian Brockel aus Petershagen: „Es hat sich ja schon rumgesprochen, dass das meine letzte Saison sein wird. Ich bin aber nach wie vor topmotiviert und freue mich, es nun endlich losgeht. Ich muss aber auch sagen, dass ich mich später wieder darauf freuen werde, wenn die Saison vorbei ist, denn es ist schon ganz schön stressig und ein großer Aufwand, das Ganze zu betreiben. Ich bin jetzt 33 und die Jugend drückt von hinten schon ganz schön. Eine Familie inklusive zwei Kinder habe ich auch und die wollen ihren Papa auch mal öfters sehen. Aber noch bin ich da und gebe noch einmal mein Bestes. Bei meinem Heimrennen will ich auf jeden Fall noch einmal aufs Podest fahren, was ich ja hier schon einmal geschafft habe. Aber ich will auch am Saisonende unter den ersten drei sein.“ Einen Platz hinter ihm, und somit als drittbester Deutscher, landete im letzten Jahr der Bad Schlemaer Dominique Thury, der nun Teamkollege von Christian Brockel im Team KTM GST Berlin ist. Er sagte: „Ich habe im vorigen Jahr ganz gut angefangen und bin dann in ein kleines Loch gefallen. Ich habe die Fehler analysiert, nun wird es Zeit, dass wir anfangen. Ich habe mir einen Platz in den Top 5 zum Ziel gesetzt.“
Zudem sagte der in den letzten beiden Jahren mit WM-Wasser geweihte Henry Jacobi aus dem thüringischen Bad Sulza: „Nach meinem für mich enttäuschenden Jahr 2016 freue ich mich, dass ich nun wieder ein Umfeld und ein Motorrad habe, in dem beziehungsweise mit dem ich mich wohl fühle. Ich habe den ganzen Winter gut trainiert, aber vorm ersten Rennen weiß eigentlich noch niemand wirklich, wo er eigentlich steht. Da sind auch die Vorbereitungsrennen noch kein wirklicher Gradmesser. Mein Ziel ist es, jedes Rennen in den Top 5 zu beenden.“
Solch hohe Ziele stellt sich der Aufsteiger in den ADAC MX Youngster Cup Maximilian Spies aus dem nur rund 40 Kilometer entfernten Ortrand nicht. Er sagte: „Ich bin im vorigen Jahr 85er-Meister geworden, hätte aber noch in der Klasse bleiben müssen. Inzwischen bin ich aber zu groß für die 85er und musste darauf hoffen, vom DMSB eine Sondergenehmigung für die 125er-Klasse zu bekommen. Das hat nun geklappt. Ich will auf jeden Fall die Quali schaffen, was schwer werden dürfte. Außerdem kann ich in diesem Jahr nicht mit meiner Glücksstartnummer 7 fahren, sondern habe nun die 70. Mal sehen, ob die mir auch Glück bringt.“
Des Weiteren erklärte in diesem Rahmen der erst 12-jährige Lokalmatador Richard Stephan aus Saalhausen, der im ADAC MX Junior Cup antreten wird: „Mein Vater ist früher Enduro gefahren, da war ich oft mit. Außerdem war ich als kleiner Junge mal hier an der Strecke und habe Ken Roczen gesehen. Da habe ich den Entschluss gefasst, mich auch mal im Motocross zu versuchen, denn Ken Roczen ist nun mein Vorbild. Ich bin ganz neu im Junior-Cup und muss erst einmal sehen, ob ich die Quali überhaupt schaffe.“ Dazu warf Maximilian Spies spontan ein „… das schafft er …“, was durchaus überzeugend und wie die Aussage eines echten Insiders klang.
Kurz bevor es am Trainingssamstag ernst wird, erhielt das Starterfeld noch einmal prominenten Zuwachs. Der KTM-Werkspilot aus der MX2-Weltmeisterschaft, der Spanier Jorge Prado Garcia, hat kurzfristig seine Teilnahme am Saisonauftakt des ADAC MX Masters in Fürstlich Drehna angekündigt. Der erst 16-Jährige rangiert nach den ersten vier WM-Läufen derzeit auf dem elften Platz und glänzte unlängst in Argentinien mit Tagesrang zwei.
Aktuell füllen 242 Fahrer aus 23 Nationen die drei Starterlisten. Dabei entfallen auf die Top-Klasse ADAC MX Masters 76 Akteure, auf die ADAC MX Youngster Cup heißende Nachwuchsklasse der 14- bis 21-Jährigen deren 88 sowie auf den ADAC MX Junior Cup, in dem zehn- bis 15-jährige Talente gegeneinander kämpfen, 78 Jung-Motocrosser, so dass schon der Kampf um die 40 für die Rennen zur Verfügung stehenden Startplätze viel Spannung verspricht.
Los geht es auf der Strecke „Rund um den Mühlberg“ am Samstag, dem 8. April 2017, ab 9.00 Uhr mit den Trainings, an die sich ab 16.00 Uhr die Last-Chance-Rennen anschließen. Am Sonntag, dem 9. April 2017, gibt es ab 10.00 Uhr zunächst die Warm-ups aller drei Klassen (ADAC MX Masters, ADAC MX Youngster Cup und ADAC MX Junior Cup) und im Anschluss den ersten Lauf der Junioren. Richtig ernst wird es dann nach der Mittagspause, die eine Autogrammstunde zahlreicher Top-Fahrer beinhaltet, ab 13.00 Uhr. Mit der Gesamtsiegerehrung ab 17.30 Uhr wird das Rennwochenende abgeschlossen.